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Kleiner Fluss

Erkläre mir den Regen,
das Licht, den kleinen Vogel
und erkläre mir den Tod.
Ich stürze in den Abgrund
Deiner Worte,
dieser Todesboten.
Schuldlos falle ich;
ich will nicht fallen,
Hilf mir bitte!
Doch ich helfe Dir
und meine Hände aus der Tiefe
erreichen Dich.
Ich weine Trauer in mein Herz.
Du bist mein Schutz
doch Deine Waffen
sind hier
bei uns
hinter dem Schild aus Nähe
und sie verwüsten mein Herz.
Es ist so gross
Dich ganz zu fassen
doch bleibst du nicht darin.
Du reisst mit wilden Taten
an den zarten Ranken
und ich kann das Treiben meines Herzens nicht verhindern -
es streckt die Knospen immer wieder Dir entgegen.
So wenig Halt zum Wachsen bietest Du.
Du bist der ferne Gipfel den das Grün nicht mehr erreicht,
zu tödlich ist die Höhe,
so lebensarm der karge Boden,
jeder Trieb verdorrt dort oben.
Mit jedem kraftlos welkem Blatt
entreisse ich das Leben mir,
mit jedem Augenblick bei Dir
versickert mein Leben ungenutzt
in trostlos kaltem Grund.
Du tanzt mit Schwertern,
in Deinen Augen schau ich Kampf,
kein Spiegelbild von mir.
Ich bin fast nur noch Du -
ein kleiner Fluss
der in das Meer sich stürzt,
unbemerkt von Dir.
Und nur das Salz
in meinem Mund
erinnert mich der Tränen.

Last updated 21.05.2003