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Der erste Schüler

Tief im Innern
füllt sich das Leben
in machtvolle Ströme.
Zu früh war ich hier.
Zu früh fand ich Dich.
Leise geschlagen klinge ich
noch hallend nach.
Da läutest Du Dich
bereits in den Sturm.
"Es gibt kein Versuchen."
Wenn Schicksal heisst,
keine Chance zu haben,
ist Leben
ein Warten auf den Tod.
Ich gab Dir das Schwert,
es zu führen.
Das Fliessen der Macht
in schmalen Kanälen
geruhsam und friedlich.
Doch Wüstenkind, Du
ertrinkst in den Massen,
kein Tropfen Verschwendung,
kein Rest für die Andren.
Mühsam erkämpfe ich Ruhe.
Dich im Licht zu halten
gelingt mir nicht mehr.
Wer mag schon die Strömung erkennen,
im Krachen der Wellen
am Ufer hier.
Der kleine Kiesel am Grund
zwingt das Wasser.
Es bricht sich in Wirbeln
seine Kraft kaputt.
Welcher Teil der Zerstörung
bin ich?
Wenn Du mich einst tötest
ist Leere die Antwort.
Deine Fragen stellt Dir Dein Sohn.
Wenn Du ihm zuhörst,
meinem letzten Schüler,
entlasse ich Dich.

Last updated 27.05.2003