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Ruhe

Er hatte die Blumen verschenkt,
alte, knorrige Kakteen,
riesenhaft
und lange noch
den schweren Pfeifenduft ausatmend.
Sein Zimmer war vergrössert worden,
nun unbewohnt hell
mit neuen Kollegen an neuen Tischen.
So kam er fast nie zurück
auf einen Plausch.
War doch jetzt gar keine Zeit dafür:
Die Unzertrennlichen nannte man sie.
Soviele lange Stunden zu zweit.
Die Zeitung zu Ende lesen,
vormittags wird zum ganzen Tag.
Beleben und Sehen in der Nacht.
Verbittert
stellt er den Kaffee auf die Titelseite,
schon wieder bei der Menge verrechnet.
Die Fotos an den Wänden,
ihre alten Reisen,
Versprechen an eine Wiederkehr.
Bunte Poster,
natürlich mit Herbst in den Bäumen.
In den Kürbissen New Englands ertrinkt er.
Bis er die Fußspitze sieht.
Kaum erkennbar
tritt sie
in die perfekte Stille.
Sie mochte das Gelb.
Und hasste leere Fotos.
Allein sein
war immer zu zweit sein.
Unzertrennlich nannte man sie.

Last updated 17.01.2004