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Gebinde

In gedrehten Ketten
windet sich schrundige Haut,
bricht erneut reißend auf.
Blutend rot brennt Glut
in blank sich scheuernden Ringen.
Die schweren Glieder der Fessel
würgen ein wirres Klagelied hervor.
Doch nie
wird das bindende Eisen zu dünn.

Ruht die ewig gefangene Macht
im Moment der rasenden Wut,
schwärzen sich die polierten Spiegel
zu kalter Finsternis.
So ist ihr Zittern verborgen,
wenn vibrierend gewaltig
ein Schrei durch die Feuer bricht;
lockend rau
das gefolterte Gebrüll zerbirst -
laut genug für die Freude des Herrn.

Und erneut ergiesst sich der
Engel Schweiß
über klaffendes,
unsterblich verdorbenes Fleisch.

Last updated 11.11.2003